Chinas Digitale Gegenoffensive: Luxusmarken im Fadenkreuz von TikTok-Influencern

Apr 18, 2025 at 3:26 AM
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Eine neue digitale Front hat sich zwischen den USA und China eröffnet, wobei chinesische Influencer auf TikTok westliche Luxusmarken kritisch in den Blick nehmen. Diese Bewegung reagiert auf die Einführung hoher Strafzölle durch Donald Trump und verursacht damit eine Sensibilität bei amerikanischen Konsumenten. Die Videos, die angeblich Fabriken in China zeigen, in denen Produkte für bekannte Marken wie Levi’s oder Hermès produziert werden, werfen Zweifel an der Herkunft dieser Artikel auf. Während einige dieser Aufzeichnungen satirisch sind, erscheint ein Großteil ernsthaft und fordert westliche Verbraucher auf, direkt aus China zu kaufen.

In einer Zeit zunehmender Spannungen zwischen den beiden Ländern nutzen Online-Creator ihre Plattformen, um öffentliches Misstrauen gegen internationale Marken zu schüren. Die Behauptungen drehen sich darum, dass viele Produkte mit „Made in USA“- oder „Made in France“-Etiketten tatsächlich in asiatischen Fabriken hergestellt werden. Ein junger Chinese demonstriert dies exemplarisch in einem Video, indem er die Produktionskosten eines hochpreisigen Hermès-Taschenmodells aufbricht. Laut ihm könne man die gleiche Qualität zu einem Bruchteil des Preises in China erhalten. Dieser Ansatz wird in vielen anderen Beiträgen wiederholt, wodurch ein Bild entsteht, das westliche Konsumgüter als überwertig darstellt.

Aufgrund der viralen Reichweite dieser Inhalte steigt auch die Popularität chinesischer E-Commerce-Plattformen in den USA. DHgate und Taobao haben beispielsweise einen starken Anstieg in den Download-Rängen des Apple App Stores verzeichnet. Diese Entwicklung wirft Fragen nach möglichen staatlichen Koordinationen auf, da sowohl der Zeitpunkt als auch die Menge der veröffentlichten Materialien verdächtig koordiniert erscheinen. Experten analysieren nun, ob diese Kampagne Teil einer größeren strategischen Initiative Pekings ist.

Allerdings bleiben nicht alle Vorwürfe haltbar. So bestätigen einige Marken wie Lululemon offiziell, dass sie keine Zusammenarbeit mit den genannten Produzenten eingehen. Auch wenn einige Behauptungen korrekt sein könnten, fehlt es den Videos oft an differenzierten Analysen. Dennoch scheint die digitale Gegenoffensive bereits erste Effekte zu zeitigen, indem sie westliche Konsumenten dazu bringt, ihre Einkaufsgewohnheiten neu zu überdenken.

Die digitale Debatte spiegelt somit nicht nur Handelsfrictionen wider, sondern hebt auch die Macht sozialer Medien hervor, globale Märkte zu beeinflussen. Die Frage bleibt offen, wie weitgehend diese Strategie letztlich die Beziehungen zwischen den Ländern prägen wird und welche langfristigen Auswirkungen sie auf den internationalen Handel haben könnte. Sicher ist jedoch, dass die digitale Welt nun ein weiteres Schlachtfeld in diesem globalen Spiel darstellt.