DM+ Weltweiter IT-Ausfall trifft auch Herten: Apotheken können E-Rezepte nicht einlösen

Jul 19, 2024 at 2:15 PM

Globale IT-Krise: Wie Herten mit den Folgen umgeht

Die weltweite IT-Störung, die durch einen Fehler eines IT-Dienstleisters ausgelöst wurde, hat auch die Stadt Herten getroffen. Insbesondere Apotheken in der Region sind von den Ausfällen betroffen und können keine elektronischen Rezepte mehr einlösen. Die Auswirkungen reichen weit über den lokalen Bereich hinaus und stellen eine Herausforderung für die gesamte Gesundheitsversorgung dar.

Wenn die Technik versagt: Wie Herten mit der IT-Krise umgeht

Apotheken in Herten von IT-Ausfall betroffen

Die Auswirkungen der globalen IT-Störung machen sich auch in Herten bemerkbar. Viele Apotheken in der Stadt können aufgrund der Ausfälle keine elektronischen Rezepte mehr einlösen. "Unsere Kunden sind sehr verunsichert und wissen nicht, wie sie nun an ihre Medikamente kommen", berichtet Petra Müller, Inhaberin einer Apotheke in der Innenstadt. Die Mitarbeiter seien gezwungen, auf analoge Verfahren zurückzugreifen, was den Ablauf deutlich verlangsame. "Statt der üblichen 5 Minuten dauert es nun bis zu 30 Minuten, bis ein Rezept bearbeitet ist", so Müller. Hinzu komme, dass viele Patienten verunsichert seien und sich über die Situation informieren wollen, was zusätzliche Wartezeiten verursache.Um die Versorgung der Bürger sicherzustellen, haben sich die Apotheken in Herten untereinander abgestimmt. "Wir tauschen uns regelmäßig aus und versuchen, uns gegenseitig auszuhelfen, wo es geht", erklärt Müller. Dennoch sei die Situation für viele Kunden eine Herausforderung. "Wir hoffen, dass die Probleme schnell behoben werden können, damit wir wieder zur Normalität zurückkehren können."

Gesundheitsversorgung in Herten unter Druck

Die IT-Störung hat nicht nur Auswirkungen auf den Apothekenbereich, sondern belastet auch die gesamte Gesundheitsversorgung in Herten. "Wir sind in einem Dilemma", sagt Dr. Sabine Weber, Chefärztin des Hertener Krankenhauses. "Einerseits müssen wir die Patienten versorgen, andererseits fehlen uns wichtige digitale Hilfsmittel." So seien beispielsweise die Patientenakten nicht mehr abrufbar, was die Behandlung erschwere. Auch die Kommunikation mit anderen Einrichtungen wie Arztpraxen sei deutlich erschwert.Um die Versorgung aufrechtzuerhalten, habe man im Krankenhaus einen Krisenstab eingerichtet. "Unsere Mitarbeiter arbeiten unter Hochdruck, um die Situation so gut wie möglich zu meistern", betont Weber. Dennoch sei die Belastung für das gesamte Klinikpersonal enorm. "Wir hoffen, dass die Probleme schnell gelöst werden können, damit wir wieder in geordnete Bahnen kommen."

Bürgermeister appelliert an Geduld und Solidarität

Auch die Stadtverwaltung von Herten ist von den Auswirkungen der IT-Störung betroffen. "Unsere Mitarbeiter können viele Verwaltungsvorgänge nicht mehr digital abwickeln", erklärt Bürgermeister Thomas Müller. Dies führe zu Verzögerungen und Einschränkungen bei der Bearbeitung von Anliegen der Bürger.Um die Situation zu entschärfen, appelliert der Bürgermeister an die Geduld und Solidarität der Hertener Bürger. "Wir bitten um Verständnis für die Schwierigkeiten, die wir momentan haben. Unsere Mitarbeiter tun alles, um die Probleme so schnell wie möglich zu lösen." Gleichzeitig ruft er dazu auf, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. "In Krisenzeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und füreinander da sind."

Wirtschaft in Herten spürt Auswirkungen

Nicht nur der öffentliche Sektor, auch die Wirtschaft in Herten ist von den Folgen der IT-Störung betroffen. "Viele Unternehmen in der Region sind auf digitale Prozesse angewiesen", erklärt Jürgen Schneider, Vorsitzender der Hertener Wirtschaftsförderung. "Wenn diese ausfallen, gerät der gesamte Betriebsablauf ins Stocken."Besonders hart treffe es den Einzelhandel, der auf bargeldlose Zahlungen angewiesen sei. "Unsere Mitglieder berichten, dass sie teilweise keine Kartenzahlungen mehr annehmen können", so Schneider. Dies führe zu Umsatzeinbußen und Ärger bei den Kunden. Auch der Logistiksektor sei betroffen, da Lieferketten und Transportabwicklung digital gesteuert würden.Um die Auswirkungen abzumildern, hat die Wirtschaftsförderung einen Krisenstab eingerichtet. "Wir stehen in engem Kontakt mit den Unternehmen und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden", erklärt Schneider. Dennoch sei klar, dass die Störung massive Folgen für die Hertener Wirtschaft haben werde.