Inmitten der Haushaltsprobleme der Stadt Erlangen fordern Bildungsvertreter und Integrationsorganisationen eine neue Perspektive auf Sparmaßnahmen. Die Grundschuleltern sowie der Ausländer- und Integrationsbeirat betonen, dass Kinder und Jugendliche nicht als Opfer der wirtschaftlichen Herausforderungen dienen sollten. Der aktuelle Zustand vieler Schulgebäude und das mangelnde Engagement in der Grundschulbildung werden kritisch beleuchtet.
Die Diskussion um zukünftige Investitionen erweitert sich auf den Bedarf an sozialer Unterstützung für junge Menschen, darunter auch die Förderung von Integrationsprogrammen.
Der Gemeinsame Elternbeirat (GEB) warnt eindringlich vor weitergehenden Verschiebungen dringlicher Sanierungsarbeiten an Erlanger Schulen. Insbesondere seien viele Grundschulen in einem bedenklichen baulichen Zustand, was einen schulischen Alltag behindert und gefährdet. Die Vertreter der Eltern appellieren an die Stadtpolitik, endlich konkrete Maßnahmen zu ergreifen und den Sanierungsplan umzusetzen.
Die Situation wird durch Beispiele aus dem täglichen Schulbetrieb verdeutlicht. So leiden einige Schulen unter fehlenden Renovierungen, wodurch Dachdeckschichten einstürzen könnten oder Sportanlagen bei Regenwetter unbenutzbar sind. Diese Mängel beeinträchtigen nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Qualität des Lernumfelds. Simone Kühn-Simon, Vorsitzende des GEB, betont, dass bereits in Zeiten einer soliden Haushaltslage keine ausreichenden Anstrengungen unternommen wurden, um alle Schulen modern und sicher zu gestalten. Dieser Verzicht hat nun seine Konsequenzen.
Auch der Ausländer- und Integrationsbeirat (AIB) setzt sich für mehr Investitionen in die grundlegende Bildung ein. Besonders wichtig sei hierbei die Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund, die oft zusätzliche Sprachförderung benötigen. Der Fokus liegt somit auf einem gerechten Bildungssystem, das jedem Kind Chancengleichheit bietet.
Rami Boukhachem, Vorsitzender des AIB, betont die Notwendigkeit, Grundschulen stärker in den Mittelpunkt der Bildungspolitik zu stellen. Während in den letzten Jahren verstärkt in weiterführende Schulen investiert wurde, blieben die Grundschulen weitgehend außen vor. Eine solche Ungleichheit führt dazu, dass besonders jene Kinder benachteiligt werden, die am meisten Unterstützung benötigen. Neben besseren Unterrichtsbedingungen fordern beide Organisationen auch den Ausbau von Ganztagsbetreuungen, kostengünstige Ferienangebote und kulturelle Programme. Diese Maßnahmen sollen helfen, soziale Unterschiede zu verringern und gleichzeitig einen inklusiven Lebensraum für alle Kinder in Erlangen zu schaffen.