Abstruser Humor oder bloße Dummheit?
Der Comedian Luke Mockridge sorgte mit fragwürdigen Aussagen über Menschen mit Behinderungen in einem Podcast für großen Wirbel. Sein geplantes Fernsehcomeback wurde daraufhin von Sat.1 erst einmal auf Eis gelegt.Verletzende Witze über Para-Sportler sorgen für Empörung
Mockridges umstrittener Auftritt im Podcast "Die Deutschen"
Luke Mockridge, ein bekannter deutscher Comedian, kam unlängst mit einigen höchst fragwürdigen Äußerungen in einem populären Podcast unter Beschuss. In der am 15. August veröffentlichten Folge von "Die Deutschen" machte er sich über Menschen mit Behinderungen und Para-Sportler lustig, was bei vielen Zuhörern und Zuschauern auf massive Empörung stieß.In dem Podcast erzählte Mockridge unter anderem: "Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man ins Becken". Darauf entgegnete einer der beiden Moderatoren: "Dann ertrinken die doch". Mockridge antwortete lachend: "Ja und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen." Alle drei lachten über diese abstrusen und menschenverachtenden Äußerungen.Senders Sat.1 reagiert auf die Kritik und verschiebt Mockridges TV-Comeback
Erst nach rund drei Wochen kam es zu einer größeren öffentlichen Reaktion auf Mockridges Aussagen. Sat.1, der Sender, bei dem Mockridge eine neue Quizshow starten sollte, zog daraufhin Konsequenzen. Sendersprecher Christoph Körfer erklärte, dass die "Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, nicht zu unseren Werten passen." Obwohl Mockridge sich später öffentlich für seine "unangebrachten Worte" entschuldigt habe, habe sich Sat.1 entschieden, die geplante Sendung "Was ist in der Box?" zunächst nicht auszustrahlen.Prominente Para-Athleten und Verbände äußern scharfe Kritik
Die Reaktionen auf Mockridges Aussagen fielen durchweg negativ aus. Viele prominente Para-Athleten, wie die Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel oder der Kugelstoß-Weltmeister Niko Kappel, zeigten sich entsetzt über die Äußerungen. Vogel bezeichnete sie als "menschenverachtend" und fragte, warum solche Entgleisungen "drei Wochen lang stehen" gelassen würden, bis sich jemand empört. Auch der Deutsche Behindertensportverband, der Bundesverband Kleinwüchsiger Menschen und andere Organisationen verurteilten Mockridges Verhalten scharf.Mockridge versucht sich zu erklären, erntet aber weitere Kritik
In seiner Entschuldigung auf Instagram behauptete Mockridge, die "Jokes" seien gemeinsam mit einem paralympischen Sportler und Comedian erarbeitet worden, um darauf aufmerksam zu machen, dass "Mitleid oft die schlimmste Form der Ausgrenzung" sei. Doch diese Erklärung überzeugte nicht. Der Bundesverband Kleinwüchsiger Menschen kritisierte, dass Mockridge damit "die Kämpfe klein" mache, die viele Menschen mit Behinderungen täglich ausfechten müssen. Andere Nutzer wiesen darauf hin, dass die Herkunft der Witze deren menschenverachtenden Charakter nicht entschuldige.Mockridges Umgang mit Kontroversen ist fragwürdig
Auffällig ist, dass Luke Mockridge bereits in der Vergangenheit mit ähnlichen Kontroversen in Verbindung gebracht wurde. So sorgte er 2019 mit einem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten für Unmut, als er anstößige Witze über ältere Menschen riss. Auch damals rechtfertigte er sich damit, die Gags gemeinsam mit Kindern entwickelt zu haben. Offenbar nutzt Mockridge solche Skandale immer wieder, um Aufmerksamkeit für seine Projekte zu generieren. Dass er damit jedoch das Vertrauen vieler Menschen verspielt, scheint ihn wenig zu kümmern.