Die Autofahrer in Deutschland sehen sich mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Nicht nur die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen steigen kontinuierlich, sondern auch die Prämien für Autoversicherungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut Verivox sind die Versicherungstarife im Vergleich zum Vorjahr um satte 24 Prozent gestiegen, bei Vollkasko-Versicherungen sogar um 25 Prozent. Diese Entwicklung ist alarmierend und wirft die Frage auf, was die Gründe dafür sind und wie Autofahrer damit umgehen können.
Autofahrer unter Druck: Steigende Kosten für Versicherung und Reparaturen
Treiber der Prämienerhöhungen: Hohe Ersatzteil- und Arbeitskosten
Die Hauptursache für die steigenden Versicherungsprämien liegt offenbar in den Werkstätten. Laut Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz liegen die Kosten für Ersatzteile und Arbeitsleistungen weit über der allgemeinen Inflationsrate. Hinzu kommen EU-Richtlinien, die Hersteller zum Einbau verschiedener Assistenzsysteme verpflichten. Diese Technologien sind in Fahrzeugen oft an Stellen verbaut, die bei Unfällen schnell beschädigt werden. So sind die Kosten für einen neuen Stoßfänger in den letzten zehn Jahren um 72 Prozent gestiegen.Klimawandel als zusätzlicher Kostentreiber
Auch der Klimawandel trägt seinen Teil zu den steigenden Versicherungskosten bei. Untersuchungen der HUK Coburg zeigen, dass Hagelkörner im Durchschnitt immer größer werden, was zu gravierenderen Schäden an Fahrzeugen führt. Dieses Phänomen treibt die Ausgaben der Versicherer in die Höhe und wird sich in Zukunft voraussichtlich noch verstärken.Kein Ende der Preissteigerungen in Sicht
Laut Verivox-Geschäftsführer Schütz ist ein Ende der Teuerungen nicht in Sicht. Er prognostiziert, dass die Versicherer ihre Prämien voraussichtlich bis 2026 weiter anpassen werden, um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Für Autofahrer bedeutet dies, dass sie sich auf weitere Kostensteigerungen einstellen müssen.Möglichkeiten für Autofahrer, die Kosten zu senken
Trotz der düsteren Aussichten gibt es laut Verivox-Chef Schütz Möglichkeiten, den eigenen Geldbeutel zu schonen. Der Wechsel zu einem günstigeren Versicherungstarif kann die Kosten deutlich reduzieren, auch wenn das Preisniveau insgesamt gestiegen ist. Darüber hinaus sollten Autofahrer genau hinterfragen, ab welchem Fahrzeugalter eine Vollkasko-Versicherung noch sinnvoll ist. Auch eine Überprüfung des individuellen Mobilitätsverhaltens kann Aufschluss darüber geben, welche Versicherungsleistungen tatsächlich benötigt werden.Rechtzeitiger Versicherungswechsel ist wichtig
Wer den Versicherer wechseln möchte, sollte dies rechtzeitig tun. In der Regel endet das Versicherungsjahr zum 31.12., und es kann mit einem Monat Vorlauf, also bis zum 30.11., gekündigt werden. Detaillierte Tipps zu individuell passenden Versicherungen und Wechselmöglichkeiten finden Autofahrer in der Ausgabe 24/2024 von auto motor und sport, die ab dem 07.11.24 am Kiosk liegt.