Altkleidung: Was Sie über den Umgang mit gespendeter Kleidung wissen sollten

Apr 28, 2025 at 10:38 AM

Die Modebranche steht im Mittelpunkt kritischer Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der enormen Menge an ausgesortierter Kleidung. Viele Menschen versuchen, ihre alten Klamotten über Altkleidercontainer loszuwerden, doch dies birgt einige Probleme. Der Artikel beleuchtet sieben wichtige Aspekte, die wir beachten sollten, wenn wir überlegen, wie wir unsere Kleidung entsorgen oder spenden. Von der Überflutung des Second-Hand-Marktes bis hin zu den ökologischen und wirtschaftlichen Konsequenzen wird ein umfassendes Bild gezeichnet.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Kaufverhalten von Kleidung stark verändert. Heutzutage kaufen viele Menschen günstige Kleidungsstücke in Massen, ohne auf deren Qualität zu achten. Online-Shops wie Shein haben dabei eine zentrale Rolle gespielt. Diese Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Kleidung als Altware endet, was enorme Herausforderungen für den Kreislauf schafft. Die Umweltagentur Europas (EEA) berichtet, dass die Menge der exportierten gebrauchten Textilien in den letzten zwanzig Jahren dramatisch angestiegen ist.

Ein weiteres Problem ist die Exportpraxis von gespendeten Kleidern nach Afrika und Asien. Dort werden diese oft nicht gewollt und landen stattdessen auf Mülldeponien. Dies schwächt auch die lokale Produktionsindustrie in Entwicklungsländern. In Ländern wie Ghana führt der ständige Import von Second-Hand-Kleidung aus Europa zu erheblichen Umweltproblemen. Arbeitsminister Hubertus Heil betont daher die Notwendigkeit eines europäischen Lieferkettengesetzes, das solche Missstände bekämpft.

Außerdem leidet die Qualität der gespendeten Kleidung unter dem Trend zur Fast Fashion. Kleidungsstücke aus diesen Marken sind oft minderwertig und können nicht recycelt werden. Kaputte Textilien sind sogar besser im Hausmüll aufgehoben, da Downcycling-Möglichkeiten begrenzt sind. Experten empfehlen deshalb, defekte Kleidung selbst zu recyceln oder zu Lappen umzuwandeln.

Zudem gibt es Bedenken bezüglich der Seriosität mancher Altkleidercontainer. Organisationen wie Ökotest warnen vor Betrieben, die den Anschein der Wohltätigkeit vortäuschen, tatsächlich jedoch eigene Gewinne maximieren. Um echte Wohltätigkeitsorganisationen zu identifizieren, sollte man auf bestimmte Siegel oder Logos achten, wie zum Beispiel das des Deutschen Roten Kreuzes oder des DZI-Spendensiegels.

Es ist wichtig, bewusst über die Spenden von Altkleidung nachzudenken. Sowohl die Umwelt als auch lokale Wirtschaftskreisläufe in Entwicklungsländern profitieren davon, wenn wir uns sorgfältiger mit diesem Thema befassen. Eine präventive Maßnahme wäre, weniger aber bessere Kleidung zu kaufen, um langfristig weniger Abfall zu produzieren.