Brisante Familienstreitigkeiten: 96-Jähriger beschießt eigene Tochter

In einem dramatischen Vorfall in Selmer, einer Stadt im Ruhrgebiet, eskalierte ein Generationskonflikt zwischen einem 96-jährigen Vater und seiner 63-jährigen Tochter auf tragische Weise. Der Vater, der offenbar nicht in ein Seniorenheim einziehen wollte, griff zu extremen Maßnahmen, um seine Tochter daran zu hindern, ihre Pläne umzusetzen.

Ein Generationskonflikt, der auf grausame Art und Weise eskalierte

Ein Streit eskaliert zu tödlicher Gewalt

Am Donnerstagabend besuchte die 63-jährige Tochter ihren betagten Vater in dessen Wohnung in einem wohlhabenden Stadtteil von Selmer. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Dortmund kam es dabei zu einem heftigen Disput. Die Tochter wollte offenbar, dass ihr Vater in ein Seniorenheim umzieht. Dieser Vorschlag stieß beim 96-Jährigen jedoch auf entschiedenen Widerstand. Aus Frust und Wut über die Pläne seiner Tochter griff der Vater zu äußerster Gewalt: Er feuerte aus einer Entfernung von rund fünf Metern viermal mit einer Pistole auf seine Tochter. Zwei Kugeln trafen sie im Oberschenkel, eine weitere streifte ihre Schulter. Eine vierte Kugel verfehlte ihr Ziel.

Die Tochter kann sich in Sicherheit bringen

Schwer verletzt konnte sich die Tochter zu Nachbarn retten. Der 96-Jährige verschanzte sich daraufhin in seiner Wohnung. Da unklar war, welche Waffen er noch besaß und wie gefährlich er war, umstellte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) das Gebäude, drang aber nicht ein. Nach rund drei Stunden ergab sich der Vater schließlich freiwillig der Polizei.

Ein unerwartetes Ergebnis der psychiatrischen Begutachtung

In der Nachbarschaft kursierten Gerüchte, der Mann sei dement. Doch eine eingehende Untersuchung durch einen psychiatrischen Sachverständigen kam zu einem anderen Schluss: Der 96-Jährige wurde als voll schuldfähig eingestuft. Die Staatsanwaltschaft wird nun Anklage wegen versuchten Mordes gegen ihn erheben. Trotz seines hohen Alters bleibt der Schütze in Untersuchungshaft.

Die Tochter ist auf dem Weg der Besserung

Die Tochter überlebte den Angriff schwer verletzt, aber nicht lebensbedrohlich. Sie wurde noch am Donnerstagabend operiert und soll am Folgetag von der Staatsanwältin vernommen werden. Ihr Zustand hat sich inzwischen stabilisiert, sodass die Ärzte von einem Genesungsprozess ausgehen.