„Meine Kraft geht mir aus“: Ministerpräsidentin Malu Dreyer tritt zurück

Jun 19, 2024 at 12:09 PM
Single Slide

Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, kündigt überraschenden Rücktritt an

Malu Dreyer, die langjährige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, hat am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt gegeben. In einer emotionalen Pressekonferenz erklärte die SPD-Politikerin, dass sie an ihre Grenzen komme und ihre Kraft nachlasse. Dreyer, die seit 2013 an der Spitze der Landesregierung steht, wird ihr Amt in den kommenden Wochen an ihren designierten Nachfolger Alexander Schweitzer übergeben.

Eine erfahrene Politikerin zieht die Reißleine

Dreyers Entscheidung: Persönliche Gründe und Verantwortungsbewusstsein

Malu Dreyer, die seit 2013 als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz amtiert, hat sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, ihr Amt vorzeitig niederzulegen. In einer emotionalen Pressekonferenz erklärte die 63-Jährige, dass sie an ihre persönlichen Grenzen stoße und ihre Kraft nachlasse. "Ich komme an die Grenzen und meine Kraft geht mir aus", sagte Dreyer. Sie habe erkannt, dass sie den Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger nicht mehr in vollem Umfang gerecht werden könne. Dreyer betonte, dass sie ihre Entscheidung mit "schwerem Herzen" getroffen habe, da sie keineswegs amtsmüde sei. Stattdessen wolle sie Platz für einen Neuanfang machen und ihrem Nachfolger die Chance geben, sich bis zu den nächsten Wahlen im Frühjahr 2026 zu profilieren.

Schweitzer als designierter Nachfolger: Erfahrener Politiker mit großen Fußstapfen

Als Nachfolger von Malu Dreyer ist der derzeitige Arbeitsminister Alexander Schweitzer vorgesehen. Der 50-jährige Jurist gilt innerhalb der SPD schon seit Längerem als möglicher Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten. Schweitzer, der seit 2015 dem Kabinett Dreyer angehört, wurde von der scheidenden Regierungschefin selbst als ihr Wunschnachfolger bezeichnet. "Es sind sehr große Fußstapfen, in die ich trete", sagte Schweitzer nach Dreyers Rückzugsankündigung. Der 2,06 Meter große Politiker muss nun beweisen, dass er in der Lage ist, die Erfolgsgeschichte von Malu Dreyer fortzuschreiben und Rheinland-Pfalz in eine neue Ära zu führen.

Parteiübergreifende Würdigung von Dreyers Leistungen

Dreyers Rücktritt hat über die Parteigrenzen hinweg große Anerkennung und Respekt hervorgerufen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) bezeichnete Dreyer als "kompetente, immer gesprächsbereite und sympathische Ministerpräsidentin", die Rheinland-Pfalz verliere. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zollte seiner Parteifreundin großen Tribut und dankte ihr "für alles, was sie für Rheinland-Pfalz, für Deutschland und die SPD bewegt hat". Dreyer sei eine "starke Ministerpräsidentin und eine Sozialdemokratin mit Herz und Verstand", so Heil.Selbst aus den Reihen der rheinland-pfälzischen Opposition kam Zustimmung für Dreyers Entscheidung. CDU-Landeschef Christian Baldauf bezeichnete den Rücktritt als "Schlussstrich unter eine jahrelange Stillstandspolitik", räumte aber ein, dass Dreyer Respekt verdiene. Allerdings sieht Baldauf in Schweitzer lediglich einen "langjährigen Vertrauten" Dreyers und keinen echten Neuanfang für die SPD.

Dreyers Erbe: Erfolgreiche Amtszeit und Wegbereitung für den Nachfolger

Malu Dreyer kann auf eine erfolgreiche Amtszeit als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz zurückblicken. Seit 2013 führte sie eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP und konnte bei zwei Landtagswahlen Siege für ihre Partei einfahren. Dreyer galt als kompetente, gesprächsbereite und sympathische Politikerin, die großen Wert auf den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern legte. Mit ihrem vorzeitigen Rücktritt will sie nun ihrem Nachfolger Alexander Schweitzer die Chance geben, sich bis zu den nächsten Wahlen im Frühjahr 2026 zu profilieren und einen Amtsbonus zu erarbeiten. Dreyer selbst betonte, dass sie "nicht amtsmüde" sei, sondern lediglich erkannt habe, dass ihre Kraft nicht mehr ausreiche, um den Ansprüchen des Amtes gerecht zu werden.