Trotz Energiekrise: WSW erwirtschaften positives Geschäftsergebnis
Jun 19, 2024 at 9:00 AM
Stadtwerke Wuppertal: Solides Geschäftsjahr 2023 trotz Herausforderungen
Die Wuppertaler Stadtwerke haben das Geschäftsjahr 2023 mit einer leichten Ergebnissteigerung gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. Trotz struktureller Defizite im ÖPNV und pandemiebedingten Auswirkungen konnten die Stadtwerke ihre Umsätze steigern und ein solides Ergebnis erzielen. Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung stehen in den kommenden Jahren auch Herausforderungen wie der Fachkräftemangel im Busverkehr im Fokus.Wuppertaler Stadtwerke meistern Herausforderungen und blicken optimistisch in die Zukunft
Stabiles Ergebnis trotz Gegenwind
Die Unternehmensgruppe der Wuppertaler Stadtwerke erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn von 20,4 Millionen Euro. Damit konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (18,2 Millionen Euro) leicht gesteigert werden. Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung: "Das Ergebnis entspricht unseren Erwartungen. Trotz struktureller Defizite im ÖPNV und pandemiebedingten Auswirkungen konnten wir ein Ergebnis über Plan erreichen." Insbesondere der Vertrieb der Energietöchter trug mit einem besseren Ergebnis als erwartet zum Gesamtergebnis bei.Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 217,5 Millionen Euro auf 1,688 Milliarden Euro. Auch die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht auf 24,7 Prozent. Damit zeigen sich die Stadtwerke finanziell solide aufgestellt, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern.Fahrgastzahlen im ÖPNV rückläufig
Der Energieverbrauch in Wuppertal zeigte sich im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach der Pandemie stabil, mit leichten Anstiegen beim Stromverbrauch und etwas geringeren Verbräuchen bei Gas und Fernwärme. Die Fahrgastzahlen im ÖPNV lagen 2023 mit 68,5 Millionen jedoch unter dem Vorjahreswert von 76,2 Millionen. Dies ist laut den Stadtwerken unter anderem auf eine Umstellung der Berechnungsmethode im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zurückzuführen, sodass die Zahlen nicht direkt vergleichbar sind.Investitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit
Neben dem Tagesgeschäft investierten die Stadtwerke im abgelaufenen Jahr in wichtige Zukunftsprojekte. So wurde der Bau des Entlastungssammlers Wupper in Barmen begonnen, der die Hochwassersicherheit in der Region erhöhen soll. Außerdem wurden die Konzessionsverträge für Strom und Gas verlängert und der Spatenstich für eine neue Bodenrecycling-Anlage gesetzt. Mit der Fertigstellung der neuen WSW-Zentrale an der Bromberger Straße wurde zudem ein wichtiger Meilenstein erreicht.Ausbau erneuerbarer Energien und Dekarbonisierung im Fokus
Zu den zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre zählen für die Stadtwerke der Ausbau des Stromnetzes, die Defossilisierung der Wärmeversorgung sowie der weitere Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Hier planen die Stadtwerke den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und in Freiflächenanlagen sowie zusätzliche Beteiligungen an Windkraftanlagen außerhalb von Wuppertal.Im Bereich der Wärmeversorgung sollen neben dem Ausbau der Fernwärme auch Tiefen-Geothermie und Wasserstoff als neue Energieträger an Bedeutung gewinnen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Wuppertal schrittweise zu dekarbonisieren und klimafreundlicher zu gestalten.Emissionsfreie Mobilität im ÖPNV im Fokus
Im Bereich des ÖPNV setzen die Stadtwerke weiterhin auf die Brennstoffzellen-Technologie mit Wasserstoff als emissionsfreien Antrieb. Zudem wurden Maßnahmen ergriffen, um dem Fahrermangel entgegenzuwirken und das Mobilitätsangebot wieder hochzufahren. Parallel dazu soll das Netz der Stromtankstellen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich sukzessive ausgebaut werden.Darüber hinaus sollen Quartierslösungen die dezentrale Erzeugung und Verteilung klimafreundlicher Energie im Stadtgebiet vorantreiben. Insgesamt zeigen sich die Stadtwerke Wuppertal gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und ihre Rolle als Treiber der Energiewende und nachhaltigen Mobilität in der Region weiter auszubauen.