Ukraine-News: Britischer Brexit-Politiker Nigel Farage gibt Westen Mitschuld am Ukraine-Krieg

Jun 22, 2024 at 8:46 AM

Russlands Raketen-Offensive: Ukrainische Luftabwehr im Einsatz

In einer Nacht voller Alarme und Explosionen hat die ukrainische Luftabwehr nach eigenen Angaben einen Großteil der russischen Raketen und Drohnen abgewehrt. Doch die Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes gehen weiter, mit teilweise verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Inmitten dieser Bedrohung erhebt ein britischer Brexit-Politiker kontroverse Stimmen, die den Westen für den Krieg mitverantwortlich machen.

Ukrainische Luftabwehr im Dauereinsatz gegen russische Raketen und Drohnen

Zwölf von 16 Raketen abgeschossen

In der vergangenen Nacht hat die ukrainische Luftabwehr nach eigenen Angaben zwölf von 16 russischen Raketen sowie 13 Drohnen abgefangen. Der Luftalarm habe mehrere Stunden gedauert, bevor die Bedrohung schließlich gebannt werden konnte. Zwei Arbeiter in der Oblast Saporischschja wurden bei den Angriffen auf Energieanlagen verletzt und mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Dringender Bedarf an Luftabwehrsystemen

Angesichts der anhaltenden russischen Angriffe betonte der ukrainische Gouverneur Iwan Fedorow die Notwendigkeit, die Luftverteidigung des Landes zu stärken. "Wir können mit Sicherheit sagen: Der Feind wird nicht haltmachen. Die Ukraine braucht Luftabwehrsysteme", so Fedorow in einer Telegram-Mitteilung. Die Forderung nach moderner Luftabwehrtechnik aus dem Westen ist ein zentrales Anliegen der ukrainischen Führung.

Russlands neue Drei-Tonnen-Gleitbomben im Einsatz

Neben den Raketen- und Drohnenangriffen setzt Russland offenbar auch neue, superschwere Bomben in der Offensive ein. Laut Berichten russischer Medien wurden im Gebiet Charkiw bereits zwei Einsätze der drei Tonnen schweren Gleitbombe vom Typ FAB-3000 dokumentiert. Diese Bomben sollen einen Sprengkopf von rund 1,2 Tonnen besitzen und können aus großer Entfernung präzise auf ihre Ziele gelenkt werden. Experten beschreiben die Wirkung dieser Waffe als "gewaltig".

Schäden an der Energieversorgung

Neben den Angriffen auf militärische Ziele treffen die russischen Angriffe auch immer wieder die zivile Infrastruktur der Ukraine. So meldete das Energieministerium in Kiew erneut Schäden an Objekten der Energieversorgung im Süden und Westen des Landes. Zwei Mitarbeiter wurden dabei verletzt. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, keine Fotos von den Einschlägen zu veröffentlichen, "um dem Feind nicht zu helfen".

Kontroverse Stimmen aus Großbritannien

Inmitten der anhaltenden Bedrohung durch russische Angriffe melden sich auch kritische Stimmen zu Wort. Der langjährige britische EU-Politiker und Brexit-Protagonist Nigel Farage gab dem Westen eine Mitschuld am Krieg in der Ukraine. "Wir haben den Krieg provoziert", sagte Farage in einem BBC-Interview. Zwar sei es "natürlich" die Schuld Russlands, doch habe die "immerwährende" Osterweiterung von EU und NATO Putin eine Begründung für den Angriff geliefert.Farage verteidigte zudem frühere positive Äußerungen über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Jahr der Krim-Annexion 2014 hatte er Putin als den Politiker bezeichnet, den er am meisten bewundere. Nun sagte Farage, er habe Putin "als politischen Akteur" bewundert, "weil er es geschafft hat, die Kontrolle über die Führung Russlands zu übernehmen".Diese Aussagen des Brexit-Politikers stoßen in Großbritannien und darüber hinaus auf scharfe Kritik. Sie stehen im Widerspruch zur offiziellen Haltung der britischen Regierung, die den russischen Angriffskrieg entschieden verurteilt und die Ukraine militärisch und humanitär unterstützt.